Über das gedichteschreiben / on writing poems
"James Joyce hat immer davon gesprochen, dass man so schreiben sollte, als ob man ein Telegramm verschicken wolle, in dem jedes einzelne Wort kostet; das also ist der Ausgangspunkt, das ist das, was man anstrebt.
Aber ich halte nichts davon, sich verrückt zu machen – es sei denn, man muss...
Ich denke, man lässt sie wachsen, so wie man Bäume und Pflanzen wachsen lässt, und man sucht nicht nach ihnen – es sei denn, man muss es wirklich tun...
Deine Träume kommen auf die gleiche Weise zu dir, sie kommen völlig frei, du hast nicht nach ihnen gefragt, du hast sie nicht konstruiert, sie kommen und sie haben dir normalerweise eine Menge zu erzählen.
Und ich denke, wenn man den Gedichten eine Chance gibt, zu fließen... was man dann in gewisser Weise regelmäßig tun muss, ist, sich ab und zu hinzusetzen und zu schreiben.
Dann werden die Gedichte dazu ermutigt, zu fließen, und nachdem man eine gewisse Anzahl davon geschrieben hat, fließen sie ganz natürlich in Richtung dessen, was sie sagen wollen...zu dem, was in dir ist, in dem Sinn, den du zum Ausdruck bringen willst.
Man muss den Drang haben, immerzu an dem Projekt arbeiten zu wollen, und dann kommen die guten Momente von selbst als glückliche Überraschungen und als Gnade.
Begib dich also an einen Ort, an dem die Gnade zu dir strömen kann."
(Zitiert aus dem Film "Why Should I Buy A Bed When All I Want Is Sleep" von Nicolas Humbert & Werner Penzel, mit freundlicher Genehmigung. www.cinenomad.de)
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„James Joyce used to talk about writing as though you were sending a telegram and each word costs so much; so that’s the beginning, it’s what you start aiming for.
But I’m against driving yourself crazy – unless you have to…
I think you let them grow the way you let trees and plants grow and you don’t dig for them unless you really have to…
Your dreams come along the same way, they come perfectly free, you didn’t ask them, you didn’t construct them, they come along and they usually have a lot of meaning.
And I think if you give the poems a chance to flow…what you have to be regular about in some way is sitting down every so often and writing.
Then the poems become encouraged to flow along and after you’ve done a certain amount of it they flow naturally to what they want to say…to what and what’s in you in the sense you want to say, too.
You have to have the habit of working on the project all the time and then the good moments come along by themselves as happy surprises and as grazes.
So put yourself in a place where grace can flow to you.“
Robert Lax – "33 Gedichte"
(c) Robert Lax Photographies courtesy of: Nancy Goldring (www.nancygoldring.com)