WIR SIND // WE ARE
Das Kämpfen beginnt und findet statt in der Form. Doch es kann dort keinen „Sieg“ geben. Was bedeutet „Sieg“? Sieg bedeutet Frieden. Und Frieden finden wir nur im Geist.
„Black Lives matter, Schwarze Leben zählen“; natürlich zählen schwarze Leben – der Slogan impliziert eine Frage, die sich in Wahrheit nie gestellt hat; und doch haben Menschen über Jahrhunderte hinweg so gelebt und wurden so behandelt, als stellte sich die Frage eben doch. Und darauf macht der Slogan aufmerksam. Doch der Kreis ist weiter, die Wut ist größer: Schwarze Leben zählen, alle Leben zählen, alles Leben zählt, alles zählt, alles. Alles ein Leben.
Und die Welt hat begonnen, sich daran zu erinnern.
Das Kämpfen, das wir nun überall beobachten, die Wut, das Aufbegehren in den Städten der USA und anderswo auf der Welt ist ein Beginn. Es muss ein Beginn sein, ein notwendiger, und es darf nicht dabei bleiben. Wir können die nächsten Schritte gehen. „Giant Steps“. Wir schauen nach außen, haben gelernt, fast immer nur nach außen zu schauen, auf unsere Formen, unsere Körper und das, was sie tragen, halten, besitzen. Doch hier finden wir kein „Ende“, keinen Sieg, keinen Frieden. Wir können mehr und mehr nach innen schauen. Wir werden wieder merken, dass wir Hautfarben haben (so wie wir Körper haben), aber dass wir keine sind.
Ich bin nicht weiß, bin nicht schwarz.
Ich war. Ich werde sein.
Und all dies vereint im: Ich-bin, Wir-sind.
Meine Haut hatte viele Töne; „schwarz“, „weiß“, „gelb“.
Mein Gott hatte viele Namen: „Jahwe“, „Allah“, „Brahma“.
Meine Zunge kannte viele Sprachen,
meine Augen sahen viele Länder.
All dies vereint im: Ich-bin, im Wir-sind.
All dies vereint: Ein globaler Wandel.